Aufsteck-Stromwandler für Power Quality
Für den Einsatz bei hochgenauer Oberschwingungsmessung bis 20 kHz.
Merkmale
- geeignet für CU-Schiene und Rundleiter
- Fuß- und Schienenbefestigung mit Isolierschutzkappe (berührungssicher) im Lieferumfang eingeschlossen
- die Auslieferung erfolgt inklusive der erforderlichen Befestigungsmaterialien
- neue innovative Anschlusstechnik der Sekundäranschlüsse – Federzugklemme „Cage Clamp“
- Ständig überlastbar mit 120% des primären Nennstromes
- unzerbrechliches Kunststoffgehäuse aus grauem Polycarbonat
- selbstverlöschend, UL94-V0: schwer entflammbar
- für hochgenaue Oberschwingungsmessungen bis 20 kHz
Neue Messanforderungen an induktive Stromwandler in der Niederspannung
Änderungen in der Erzeugungs- und Verbraucherstruktur
In den letzten Jahren wurde der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland massiv gesteigert. Mittlerweile sind Windkraftanlagen, Biomassekraftwerke, Photovoltaikanlagen und Wasserkraftwerke mit ca. 30 Prozent am Strommix in Deutschland beteiligt.
Anders als in herkömmlichen Kern- oder Kohlekraftwerken werden hier für die Bereitstellung der elektrischen Energie keine reinen Synchrongeneratoren sondern Frequenzumrichter bzw. Wechselrichter eingesetzt. Eine saubere Sinuskurve wird hierbei oftmals nicht erreicht.
Die Verzerrungen sind auf die schaltenden Halbleiterbauelemente im Wechselrichter zurückzuführen. Bei den so generierten Oberschwingungen handelt es sich um ganzzahlige Vielfache der Grundschwingung und können weit in den einstelligen Kiloherzbereich reichen. Der Total Harmonic Distortion (THD) Faktor (1) gibt den unerwünschten Verzerrungsgrad der 50 Hz Sinusschwingung an und erreicht nicht selten Werte zwischen 10 und 30 %.
Neben den auf der Erzeugerseite generierten Oberschwingungen durch Wechselrichter fand in den letzten Jahren auf der Verbraucherseite ebenfalls ein Wandel statt. Nicht-lineare Verbraucher wie LED- oder Energiesparlampen verdrängen lineare Verbraucher, wie die herkömmliche Glühbirne, fast gänzlich aus unserem Alltag.
Auch Steckernetzteile von Handys und Laptops bestehen nicht mehr aus kleinen Transformatoren sondern aus Halbleiterschaltungen, so genannten Schaltnetzteilen. Anders wären die kleinen und leichten Netzteile nicht zu realisieren. Neben diesen Vorteilen gibt es aber einen entscheidenden Nachteil. Die Stromentnahme aus dem öffentlichen Stromversorgungsnetz erfolgt nicht wie bei einem herkömmlichen Transformator sinusförmig sondern impulsartig. Dies verdeutlicht die folgende Abbildung.
(1) Der THD setzt den Anteil der Oberschwingungen ins Verhältnis zur Grundschwingung
Der im Schaltbild erkennbare Siebkondensator glättet nicht nur die gewünschte Ausgangsspannung sondern wird auch von den Gleichrichterdioden impulsartig nachgeladen. Diese steilen Stromspitzen erzeugen zum einen Blindleistung und zum anderen Oberschwingungen.
Normen regeln Grenzwerte – nicht immer!
Es gibt bereits ein entsprechendes internationales Normgerüst, welches die Oberschwingungsströme bei Endgeräten mit einer Leistungsaufnahme von > 75 W begrenzt. Geräte unter 75 W werden normativ derzeit nicht erfasst. Aus Kostengründen verzichten die Hersteller meist auf Filtermaßnahmen oder aufwendige Power Factor Correction. Auch bei Leuchtmitteln greift das Normenwerk EN 61000-3-2 erst ab 25 W. Bei Energiesparlampen sind beispielsweise THDI Werte von 30 bis 70 % und mehr während der Anlaufzeit und im Dauerbetrieb keine Seltenheit. Zusätzlich muss beachtet werden, dass die Normen, wenn sie denn greifen, nur Grenzwerte bis 2 kHz festlegen. Dadurch haben Hersteller in der Vergangenheit bei der Entwicklung von elektronischen Produkten im Frequenzbereich > 2 kHz kaum für Entstörung gesorgt.
Dazu werden im Industriesektor immer mehr elektrische Motoren mit variabler Frequenz-Antriebstechnologie eingesetzt. Bereits heute liegt der Anteil bei den verkauften E-Motoren mit frequenzgesteuertem Antrieb bei ca. 40 %. Hier wird zum größten Teil die Pulsweitenmodulationstechnik eingesetzt, die THDI-Werte im Bereich von 100 bis 120 % generieren kann. Bei diesen Werten sind saubere Sinuskurven kaum noch zu erkennen.
Es kann konstatiert werden, dass aufgrund der vielen Vorteile der Leistungselektronik eine Rückkehr zu linearen Verbrauchern wie beispielsweise der herkömmlichen Glühbirne ausgeschlossen ist. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass die Oberschwingungsbelastungen in den europäischen Netzen aufgrund des Ausbaus der alternativen Energieträger und der Zunahme nicht-linearer Verbraucher weiter zunimmt. Auch sollte bedacht werden, dass viele Verbraucher, die normativ nicht reglementiert werden, in der Summe erhebliche Störungen verursachen können.
In Bürogebäuden, in denen lediglich Rechner, Telefonanlagen und energieeffiziente Leuchtmittel betrieben werden, mussten bereits Filteranlagen installiert werden, um die Oberschwingungsprobleme unter Kontrolle zu bringen.
Auswirkungen von Oberschwingungen
Für den Netzbetreiber sind vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen von Oberschwingungen interessant. Bei Oberschwingungsströmen sind in erster Linie folgende Phänomene zu nennen (1):
- Überlastung von Neutralleitern
- Überhitzung von Transformatoren
- Fehlauslösung von Leistungsschutzschaltern / Leistungsschaltern
- Überbeanspruchung von Kompensations-Kondensatoren
- Skineffekte
Erreicht der Verzerrungspegel in der Versorgungsspannung einen Wert > 10 %, wird die Lebensdauer der Betriebsmittel erheblich verkürzt. Die Verkürzung wird auf folgende Werte geschätzt:
- 32,5 % bei 1-phasigen Maschinen,
- 18 % bei 3-phasigen Maschinen,
- 5 % bei Transformatoren.
Um die Lebensdauer entsprechend der Nennlast zu erhalten, müssen die genannten Betriebsmittel überdimensioniert werden.
(1) Schneider Electric Wiki (Abruf am 9.01.2018) http://de.electrical-installation.org/dewiki/Wirtschaftliche_Auswirkungen#St.C3.B6rungsausl.C3.B6sung_und_Anlagenausfall
Normative Regelung für Verteilnetzbetreiber
Diesem Umstand wird in dem aktuellen Entwurf der VDE-AR-N 4100 (1) Rechnung getragen. Hier wird unter Punkt 5.4.4.3 auf zu kontrollierende Oberschwingungsströme bis 9 kHz hingewiesen. Neben Erzeugungsanlagen sind ebenfalls Bezugsanlagen und Speicher mit eingeschlossen. Maßnahmen zur Reduzierung der Oberschwingungsströme – insbesondere der Bau von Filterkreisen – sollen durch den Kunden in Absprache mit dem Netzbetreiber erfolgen. Dementsprechend ist zukünftig davon auszugehen, dass permanente Strommessungen bis 9 kHz flächendeckend in der Niederspannung durchgeführt werden.
Im Gesamtzusammenhang mit der gestiegenen Anzahl an dezentralen Energieerzeugungsanlagen und den nicht-linearen Verbrauchern kann dies als sehr sinnvoll beurteilt werden. Für die Netzbetreiber und deren Kunden ist Messequipment erforderlich, das die Oberschwingungsströme bis 9 kHz verlässlich abbildet.
(1) TAR Niederspannung (E VDE-AR-N 4100): Entwurf veröffentlicht am 28.4.2017
Stromwandler bis 20 kHz
Wir bieten für Messungen bis 20 kHz die komplette Stromwandlerserie XCTB an, die zum einen eine hochgenaue Übertragung bis 20 kHz gewährleistet und zum anderen thermisch für den Einsatz in oberschwingungsbelasteten Netzen ausgelegt ist.
Die Ausgangssignale sind, wie bei induktiven Stromwandler gem. der IEC 61869-2 gewohnt, 1 oder 5 A. Die Leistungsangaben entsprechen ebenfalls den üblichen Werten. Der Wandler kann somit auch in herkömmlichen 50 Hz Anwendungen eingesetzt werden. Über ein zusätzliches Leistungsschild wird das Frequenzübertragungsverhalten definiert.
Da das Verbindungskabel gerade bei größeren Längen Auswirkungen auf die Bürde und das Übertragungsverhalten hat, wird für Oberschwingungsmessungen bis 20 kHz das Kabel OZ-500 HMH-C der Firma Helukabel GmbH (Ausführung mit 2 x 2,5 mm2 oder 2 x 4 mm2) empfohlen.
Die Genauigkeitstests bei uns basieren ebenfalls auf diesem Kabeltyp. Der Kunde profitiert nun von einer konsistenten Messkette und zuverlässigen Messwerten im Frequenzbereich bis 20 kHz.
Daneben bietet der XCTB eine verbesserte Isolationsfestigkeit gegenüber Spannungsspitzen und kann gemäß der Isolationsreihe 1,2 / 6 / - kV auch bei Betriebsspannungen bis 1000 V eingesetzt werden.
Typische Frequenzgänge des XCTB mit ohmscher Belastung
Aufsteck-Stromwandler mit schraubenloser Anschlusstechnik „Cage Clamp®“, für Power Quality Anwendungen bis 20 kHz
Weitere Informationen
- Innovative, zeitsparende Anschlussmöglichkeit (Front oder Top) für massive und flexible Leiter, max. 4 mm² - Aderendhülsen können entfallen
- Schockfest und rüttelsicher
- Wartungsfreie, gasdichte Verbindung
- Hohe Stromfestigkeit und hohe mechanische Haltekräfte
- Niederspannungs-Stromwandler für max. Betriebsspannungen Um bis 1,2 kV, Einsatz in 690 V Netzen möglich
- Isolationsprüfspannung: 6 kV, Ueff., 50 Hz, 1 Min.
- Höherer Isolierpegel 1,2/6/12 kV – Geprüfte Blitzstoßspannung für 690 V Anlagen nach IEC 61439-1 und -2!
- Lieferbar in den Nennstrombereichen 50…2000 A
- Genauigkeitsklassen @ 50 Hz: 1; 0,5; 0,5S, 0,2 und 0,2S
- Anschlusskabel für Oberschwingungsmessungen: HELUKABEL Typ: OZ-500 HMH-C mit 2x2,5 oder 2x4 mm2 (0-10 m)
- Oberschwingungsmessungen mit Bürde 0,2 VA – Sr pf1 (Leistungsfaktor 1)
- Messgenauigkeit bis 20 kHz: ε ≤ 2% | ∆ϕ ≤ 2°@ 0,05-10 kHz || ε ≤ 3% | ∆ ϕ ≤ 3°@ 10-20 kHz
- Ständig mit 120 % des primären Nennstromes überlastbar
- Geeignet für oberschwingungsbelastete Netze mit den-Grundfrequenzen von 50 Hz oder 60 Hz
- Isolierstoffklasse: E
- Arbeitstemperaturbereich: -5°C < T < +50°C
- Lagertemperaturbereich: -25°C < T < +70°C
- Unzerbrechliches Kunststoffgehäuse aus Polycarbonat, selbstverlöschend, schwer entflammbar
- Verpackungseinheit: 1 Stk.
- Zolltarifnummer: 85043129

XCTB
31.35
- primär 50 bis 750 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
30x10, 25x12, 20x20 - Rundleiter 25,7 mm
- Breite 60 mm

XCTB
41.35
- primär 125 bis 1000 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
- 40x10, 30x15
- Rundleiter 31,8 mm
- Breite 70 mm

XCTB
51.35
- primär 100 bis 1250 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
- 50x12, 40x30
- Rundleiter 43,7 mm
- Breite 85 mm

XCTB
61.35
- primär 200 bis 1600 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
- 63x10, 50x30
- Rundleiter 43,7 mm
- Breite 95 mm

XCTB
81.35
- primär 400 bis 2000 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
- 80x10, 60x30
- Rundleiter 54,7 mm
- Breite 120 mm

XCTB
101.35
- primär 400 bis 2000 A
- sekundär 1 oder 5 A
- Kl. 1, 0,5, 0,5s, 0,2, 0,2s
- Primärleiter in mm
- 100x10, 80x30
- Rundleiter 70 mm
- Breite 130 mm
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